Konflikte sind unangenehm und energieraubend. Die meisten Personen geben dem Konfliktpartner die Schuld an der Situation, zumindest trägt ein Mitarbeiter in ihren Augen den Löwenanteil daran. Deshalb streben viele danach, dass andere ihr Verhalten ändern sollen oder Kollegen ihre Fehler eingestehen müssen. Gute Leader werden die Kategorie „schuldig“ oder „schwarz und weiß“, „richtig oder falsch“ nicht anerkennen. Vielmehr geht es darum, Konflikte als eine Verflechtung von Gegebenheiten wahrzunehmen, die aus bestimmten Verhaltensweisen als auch Einstellungen resultieren. Deshalb konzentriert sich die zentrale Frage beim lösungsorientierten Ansatz darauf, alternative Lösungen zu bewerten, Entscheidungen zu treffen und diese auszuführen.
Beide Methoden haben ihre Nebenwirkungen. Letztere hat einen offeneren und ehrlicheren Umgang untereinander zur Folge und wird von den Beteiligten als positiv wahrgenommen. Sehen Betroffene einen Gewinner und Verlierer in den Rollen, resultiert eher ein Gefühl von Resignation, Angst und intriganter Atmosphäre. Konflikte am Arbeitsplatz kosten Führungskräften, Teams und einzelnen Mitgliedern Nerven, Zeit und Geld. Umso wichtiger ist ein effektives Konfliktmanagement, woraus sich für erfahrene Leader wertvolle Chancen ergeben können. Manchmal kosten akzeptable Lösungen durchaus mehr Zeit, in anderen Fällen ist es schwierig, allgemein akzeptierte Lösungen zu finden. Zusätzliche Fakten zu schaffen oder eine zeitlich begrenzte Lösung auf Probe können sich dann als hilfreich erweisen.
Je nach persönlicher Einstellung unterscheiden sich die menschlichen Reaktionsmuster in einer Konfliktsituation. Mitarbeiter mit einer sozialen und vermittelnden Einstellung verpflichten sich einer möglichst vorteilhaften Lösung für beide Seiten und kommen damit dem Bedürfnis von Gerechtigkeit nach. Anders verlaufen Auseinandersetzungen bei Personen mit egoistischen Zügen, die eine Konfliktlösung zum Nachteil des Kontrahenten anstreben oder sich um jeden Preis durchsetzen möchten. Treffen diese beiden Gruppen aufeinander, sind Führungsstärke und Fingerspitzengefühl gefragt.
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